Donnerstag, 7. Dezember 2017

Ein Schwein im Schnee


Heute möchte ich euch neben meinem neuen Wintermantel unser großes Minischweinchen vorstellen. Gleich vorweg: Seinen Namen "Schnitzel" hat er nicht uns zu verdanken. Das war die glorreiche Idee seiner Vorbesitzer. Seine Babyzeit war nicht so sehr schön. Er ist mit knappen sehcs Wochen viel früh von der Sau weggeholt worden, als Valentinsgeschenk für ein 14 jähriges Mädchen. Was daraus geworden ist, können wir uns ja alle ganz einfach denken. Tiere die Tapete mampfen und sich überall an allen Ecken schubbern, sind nicht das, was man sich unter "niedlich" vorstellt. Also wurde der arme kleine Kerl ganz schnell wieder abgegeben. Ein Bauer hier bei uns hat ihn aufgenommen, wie er das mit vielen anderen Tieren vorher schon gemacht hat. Leider interessieren ihn die Tiere nicht. So kam es, dass mein Freund, der dort auf dem Hof einen Proberaum hat, eines Tages von einer Freundin angesprochen und gefragt wurde, ob er schon Schnitzel kennen würde. Also wurde eine Besichtigung vorgenommen und es bot sich ein furchtbares Bild. Da war ein völlig veränstigtes Ferkel in einem stinkenden und verschimmelten Stall ohne Wasser und nur mit schimmeligen Brot. Nach einer Nacht Schlaf darüber, durfte er hier einziehen. Mich gab es in diesem Haushalt noch nicht. Dass so ein Schwein bis zu fünf Jahren wächst, war allerdings nicht bekannt und dass Tea-Cup-Schweine nur ein Mythos sind, auch. Ich habe ihn vor drei Jahren kennen gelernt und wir hatten so unsere Startschwierigkeiten. Er mochte sich nicht gerne von mir anfassen lassen, er hat mich durch den Garten gejagt und überhaupt waren wir uns ziemlich skeptisch gegenüber. Noch dazu kam, dass ich ihn aus dem Familienbett vertrieben habe. Aber darüber ist unterdessen Gras gewachsen. Wir kuscheln, was das Zeug hält.
 Was der große Kleine nicht ablegen konnte, ist seine große Abneigung vor Wasser. Wasser ist für ihn nur zum Trinken da und für nichts anderes. So ist er ein komplett untypisches Schwein und geht um eine angebotene Suhle in einem großen Bogen. Regnet es, geht er nur im allergroßten Notfall raus. 
 Ihr müsst wissen, dass Schweine unglaublich reinliche Tiere sind. Niemals würden sie ihr Geschäft dort erledigen wo sie essen oder schlafen. Seit ich Schnitzel kenne, ist ihm nur einmal ein Malheur passiert, aber da war er auch krank. Ansonsten geht er immer in den Garten. Wenn es hart auf hart kommt, begleiten wir ihn auch mit dem Schirm... Jetzt wo es kalt ist, ist er die meiste Zeit drin auf seinem Deckenhaufen. 
Deswegen war ich letzten Sonntag, als es geschneit hat und ich meinen Mantel endlich fotografieren wollte, so verwundert, dass er uns hinterhergetapert ist. Da haben wir gleich mal ein Foto zusammen gemacht, bevor es laut protestierend wieder rein ging...
 Jetzt zu dem Mantel. Ich wollte mir in diesem Jahr unbedingt einen wetterfesten Wintermantel nähen. Dafür hatte ich diesen braun-melierten Softshell schon im Frühjahr auf dem Stoffmarkt erstanden. Im Herbst kam dann ein wunderschöner kaminrot-gemusterter Futterstoff dazu.
 Zwischen den zwei Lagen befindet sich noch eine Schicht Fleece. Ich wollte auch wirklich sicher gehen, dass er ausreichend warm ist. Da ich den Mantel schonmal für meine Schwester genäht hatte, wusste ich ungefähr, was auf mich zukommt. Für meine Jacke habe ich allerdings ein paar Ergänzungen eingebaut.

 So hab ich ein Gummiband mit Kordelstopper in die Mütze eingenäht. Die Mütze sitzt zwar auch so ganz gut, aber sollte es mal windig sein oder stark regnen, so kann ich mir die Mütze dann noch etwas fester zurren. Dann habe ich, da ich keinen regen-und winddichten Reißverschluss genommen habe (da wollte es nichts ppassendes geben) noch einen Schutz hinter genäht, was ich auch gleichzeitig als Kinnschutz weitergeführt habe - bei dem hohen Mützenabschluss sehr praktisch).
 Mein verdecktes Bündchen ist etwas missglückt, das werde ich in ruhigeren, freien Zeiten noch einmal nacharbeiten. Aber es verrichtet seinen Dienst, nur die Optik passt mir noch nicht wirklich.
Abgesetzt habe ich die Passe und den Tascheneingriff mit Reflektorpaspel. In der dunklen Jahreszeit wohl immer mal ganz gut, gerade weil die Jacke auch nicht gerade sehr farbenfroh ist. 
Stolz bin ich auch auf die sauberen Abschlüsse, die ich an Mütze und unten am Jackenrand eingebaut habe. Da ist das Futter einfach kürzer, dafür aber noch Softshell gegen genäht.
Auch stolz bin ich auf die Ausdauer, die ich ausnahmsweise mal an den Tag gelegt habe und sowohl bei der Außenjacke, als auch bei dem Futter alle Nähte noch einmal abgesteppt habe, so dass sie schön flach liegen. Das macht doch einiges aus. Normalerweise bin ich ja eher die Sorte Näherin "Komm, ich will fertig werden und habe keine Geduld mehr". Dieses mal habe ich mich selbst gebremst...
 Mein Fazit für dieses Nähprojekt: Der Aufwand lohnt sich. Ich habe nun eine wetterfeste, warme Winterjacke. Sie sieht elegant sportlich aus und ist durch die Mantellänge genau das richtige für den Winter. Die Anleitung ist gut zu verstehen und die Angaben passen alle.
 Auch hat sie genügend Bewegungsfreiheit für Schneeengel (wichtiges Kriterium im Winter).
Ich freue mich, einmal für mich sowas aufwändiges gemacht zu haben, normalerweise mache ich das immer nur für andere. Diesmal war ich dran - little bit of selfcare... Und es ist ein tolles Gefühl, ein Unikat zu tragen. Sie ist zwar schlicht, aber durch den besonderen Futterstoff doch einzigartig. Der Winter kann kommen, mit Schnee und Kälte. Das Schweinchen bekommt demnächst auch noch ein Cape, damit er nicht friert.
Und da heute Donnerstag ist, darf ich damit auch zum rums.


Schnitt: Lady Shiva von Mialuna
Stoff: Stoffmarkt
Fotos: Mein Mann

verlinkt auf rums
 

Sonntag, 3. Dezember 2017

Mit Ella im Schnee


Jetzt ist es schon soweit, es ist der erste Advent. Als ich heute morgen früh aufgewacht bin, hab ich mich gewundert, dass es so hell draußen ist, schließlich haben wir Dezember und im Dezember ist es für gewöhnlich um halb sieben noch dunkel. Ich habe mal einen Blick riskiert und wurde mit einem weiß verschneiten Garten belohnt. Es sah herrlich aus. Da hat der Wettergott alles richtig gemacht und den ersten richtigen Schnee diesen Winters zum ersten Advent geschickt. Nachdem die Rampe für das Schweinchen freigeräumt war, haben wir draußen auf der Terasse gesessen mit nem Kaffee und haben die herrliche Sicht genossen. Ein perfekter Start in die Weihnachtszeit würde ich mal sagen.
Ich mag die Adventszeit ja wirklich sehr. Schon als kleines Kind habe ich es geliebt und ich bin eins von den Kindern gewesen, dass an den Weihnachtsmann glauben durfte. Ich würde alles dafür geben, diese Zeit nochmal erleben zu dürfen. Dieser Zauber, der immer in der Luft lag, war einmalig. Nun ist es jetzt so, dass ich leider zu alt bin, um an den Weihnachtsmann zu glauben, aber ich versuche, ein bisschen von diesem Zauber in meine Erwachsenenwelt hinüberzuretten. Wir haben es uns weihnachtlich gemütlich gemacht in diesem Jahr. Zum ersten Mal habe ich Außenbeleuchtung am Haus und ich liebe es. Im Haus haben wir Kerzen und ein paar ausgewählte Sachen stehen, die es muckelig machen. 
Ganz furchtbar finde ich, diesen typischen Weihnachtsstress. Dieses Gehetze und Powergeshoppe, dem kann ich nichts abgewinnen. In diesem Jahr habe ich mir geschworen, es langsam und gemütlich angehen zu lassen. So hatte ich die Adventskalender schon sehr früh fertig und die Geschenkeplanung steht oder ist auch schon in Arbeit. Aber bei allem was ich mache, möchte ich das in Ruhe angehen und diese Zeit bewusst als "Auszeit" nutzen. Bis jetzt klappt es gut. Beim Schnitte-Kleben laufen jetzt die schnulzigsten Weihnachtsfilme, es brennt ne Kerze und manchmal auch ne Duftlampe. Ich freue mich, wenn ich Geschenke entstehen sehe, von denen ich hoffe, dass sich der Beschenkte drüber freuen wird. Material habe ich alles da, sodass ich wirklich nicht in den Strom von gestressten und hetzigen Menschen eintauchen muss. Und ich muss sagen, dass sich das wirklich gut anfühlt.
Und um nicht nur was für andere zu machen, basteln, nähen, habe ich mir vor einiger Zeit aus einem ganz wundervollen Jaquard-Stoff eine Ella von Pattydoo genäht. Das ist ein unterdessen viel und gern getragenes Winterkleid in dunkelblau mit einem senfgelben Stich. Dieser Schnitt ist einfach perfekt. Ganz einfach zu nähen und toll in der Passform. Wenn die Figur weiblicher ist, ist das das beste, was frau sich überwerfen kann. Das Kleid ist sowohl alltagstauglich als auch schick für Feiern.
 
 In den amerikanischen Ausschnitt habe ich einen senfgelben Stoffstreifen eingearbeitet, sodass sich der Ton hier wiederfindet. Auch habe ich am Rocksaum und den Ärmelenden senfgelbe Belege eingearbeitet, sodass ich einen sauberen Abschluss habe und den Stoff als wiederkehrendes Element sehe ohne zu penetrant zu wirken.
Dieses Mal habe ich auch die Teilungsnaht an der Taille genäht und bin mit dem Effekt sehr zufrieden.
Wie immer ist auch dieser Schnitt von Pattydoo gut erklärt, sodass auch Anfänger dieses Kleid ganz einfach nachnähen können.
 
Ich wünsche euch nun allen einen schönen ersten Advent und eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit. Nehmt euch immer mal eine Auszeit und genießt bewusst die weihnachtliche Atmosphäre.
 
 
 
 

Sonntag, 12. November 2017

Der ultimative Wrap-Burger

Eigentlich hatten wir für das Wochenende was ganz anderes geplant und auch schon eingekauft. Mehr dazu dann, wenn wir es gebrutzelt haben. Wir waren wieder zu Hause vom Einkaufen, da hat mein Mann eine Facebookrunde gedreht und da gab es so ein kurzes How-To-Do-Video von einem Tortilla-Wrap-Burger. Das Video find schon damit an, dass zwischen den einzelnen Tortillaschichten eine gute Portion Käse eingefügt wird. Großartig. Naja kurzum, ich fand dieses Video äußerst appetitlich und wollte es, abgewandelt, nachmachen. Blöd nur, dass wir nochmal lostapern mussten. Aber ein bisschen frische Luft, auch wenn sie herbstlich nasskalt ist, kann ja keinem schaden. Nach einem schönen Gang sind wir wieder gut zu Hause gelandet. Nachdem das kleine Schweinischwein sein Abendessen bekommen hat, haben wir unser Abendmahl in Angriff genommen.

Zum Kochen gehört auch gerne mal ein Kochbier.
Neben Salat und Zwiebeln kommten noch zwei Lagen Hackfleisch in Burgerform, noch mehr Käse, Burgersoße und in unserem Fall Jalapenos dazu.

Das Fleisch haben wir, nachdem wir es nach unseren Vorstellungen gewürzt haben, auf Backpapier in Form gebracht, so bekommt man es anschließend recht unfallfrei in die Pfanne. Zunächst werden die Wraps beidseitig ohne Öl in der Pfanne gebraten. Jeweils zwischen zwei Wraps kommt eine gute Portion Streukäse und wird dann im vorgewärmten Ofen geparkt.
 Anschließend wird das FLeisch von beiden Seiten scharf angebraten. Ist das erste Stück fertig, kann auch schon mit dem Zusammenbau begonnen werden. Also Wraps aus dem Ofen und los geht's. Den ersten Fleischkreis drauf, Käse drauf, Salat, Jalapenos und Zwiebeln verteilen und die Burgersoße nicht vergessen. Dann den ersten Doppeldeckel drauf, ab in den Ofen. Das gleiche wird dann mit dem Zweiten Fleischkreis wiederholt.
Wenn dann alles soweit ist, wird alles nocheinmal für etwa 15 Minuten in den Ofen geschoben, damit alles schön verläuft und warm wird. Danach noch durchschneiden, genug Tücher bereit legen und die Sauerei genießen...
Und nein...natürlich hat das Schwein nichts abbgekommen, der durfte nur vorher mal am Käse naschen. Trotzdem hätte er es gerne gehabt...

Der ulimative Wrap-Burger
Zutaten:
6 mittelgroße Wraps
550g Gehacktes halb/halb
1/3 Eisbergsalat
1 Zwiebel
eingelegte Jalapenos, in Scheiben
1 Tüte geriebenen Gouda
1 Pck Cheddar in Scheiben
Burgersoße
1 Ei
2 EL Paniermehl
3 Knochblauchzehen
1,5 TL Paprika edelsüß
1 TL Rosenpaprika
1 TL Curry
Salz und Pfeffer
Knoblauchöl

Zubereitung:
1. 
Knoblauch fein hacken und zum Fleisch geben. Ei, Paniermehl und gewürze zufügen und alles gut durchkneten. Abschmecken... (vorsicht, nur wirklich frisches Hack selbst abschmecken). Zwei Backpapierblätter bereitlegen und die Masse in zwei gleichgroße Teile teilen. Jeweils auf einem Papier zu gleichmäßigen Kreisen formen, die etwas größer sind als die Wraps (das Fleisch schrumpft etwas beim Braten). Beiseite stellen.

2.
Ofen auf 100°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Pfanne auf höchster Stufe aufheizen und die Wraps ohne Öl beidseitig anbraten. Jeweils zwischen zwei Wraps großzügig Käse verteilen und in den Ofen schieben.

3.
Nun Knoblauchöl in die heiße Pfanne geben und den ersten Fleischkreis in die Pfanne geben. Beidseitig scharf anbraten. Ist dieser fertig, das Blech mit den Wraps rausnehmen und das Fleisch auf die untere Lage legen. Dies dann mit Cheddar bedecken, Salat, Zwiebeln und Jalapenos darauf verteilen und Burgersoße dazugeben. Den mittleren Wrapteil darauflegen und etwas festdrücken. Wieder zurück in den Ofen stellen. Die gleiche Prozedur mit dem verbliebenen Fleischkreis wiederholen. Am Ende den Deckel drauflegen, alles festdrücken und für etwa 15 Minuten in den Ofen schieben.

4.
Aus dem Ofen nehmen, in vier Teile schneiden und los geht's.

Guten Appetit!
 
 
 

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Von Goldglitzer und Hirschen

In vorausgegangenen Posts habe ich ja bereits beschrieben, was ich am Herbst ganz schön finde, auch wenn ich den Sommer jetzt schon vermisse. Heute kommt ein weiterer Punkt dazu: Herbst-/Winterkleider. Frau kann sie mit farbigen Strumpfhosen kombinieren, sie verzeihen auch das ein oder andere Kilo zu viel, endlich können wieder Stiefel und Boots kombiniert werden und last but not least - sie sind einfach bequem und kuschelig. 
Geplant war dieses Kleid eigentlich nicht, ich hab momentan noch so viele andere Projekte im Kopf und teilweise auch schon zugeschnitten auf dem Tisch. Immerhin ist ja auch bald Weihnachten und da will ich nicht wieder in unnötigen Stress verfallen und am 23.12. bis spät in die Nacht nähen müssen. Aber das ist eine andere Geschichte und wird in einem anderen Post erzählt werden. 
In der Mittagspause war ich letztens in einem muckeligen kleinen Stoffladen (Stoffberge Peine), eigentlich nur um mal zu schauen, kaufen wollte ich nichts. Da lag nun dieser frisch eingetroffene Sommersweat mit Goldglitzer, Bäumen und Hirschen; eigentlich ja so gar nicht mein Beuteschema. Aber ich musste ihn mir immer wieder anschauen und bin davon irgendwie nicht los gekommen. Naja, ich hab ihn dann aber doch nicht gleich mitgenommen, so ganz günstig war er nämlich dann doch nicht für einen spontanen Ich-Bin-Eigentlich-Nicht-Der-Typ-Für-So-Einen-Stoff. Vernünftig wie ich bin *räusper* habe ich ihn liegen lassen, um eine Nacht drüber zu schlafen. Da ich ihn aber nun doch nicht selbst drucken konnte über Nacht, stand ich in der Mittagspause des nächsten Tages wieder auf der Matte und hab ihn mir mitgenommen. An der unteren Bordüre verläuft das Waldmuster mit den Tieren und Bäumen und vereinzelt sind die Goldglitzerdreiecke zu sehen. Nach oben hin läuft das Waldmuster aus und die Dreiecke nehmen zu. 
Jetzt musste nur noch der passende Schnitt für diesen schönen Stoff her. Das war erstmal nicht so einfach, da es was schlichtes sein sollte, schließlich ist der Stoff ungewöhnlich genug. Letztlich ist es "Ella" von Pattydoo geworden. Von Ina hab ich unterdessen schon viele Schnitte vernäht und kann sagen, dass die Beschreibung und die Passform immer super sind. Leider sieht der Schnitt eine Taillenteilung vor, was bei schlichten Stoffen sehr schick ist, aber hier das Muster unterbrochen hätte. Also hab ich Unter-und Oberteil zusammengebastelt. Das Rockteil habe ich um 5cm verlängert, da ich unbedingt wollte, dass es bis zu Knie geht.
Das Nähen geht dann sehr schnell. Ich habe auf das Bündchen im Ausschnitt verzichtet. Stattdessen hab ich die Kante knapp umgenäht. Beim Ausschnitt hab ich ein Mittelding zwischen großem und kleinem Ausschnitt gewählt. Was ich sehr mag, ist der weite Rockteil. Das schwingt so schön und fällt locker.
Fazit für mich: 
1. Manchmal muss man ne Nacht über Stoffe schlafen und auch mal was neues ausprobieren.
2. Das wird nicht die letzte Ella sein. Stoff für eine zweite liegt schon bereit. Beim nächsten Mal wird die geteilte Variante genäht mit amerikanischem Ausschnitt.
3. Der Herbst hat definitiv seine schönen Seiten, auch wenn er heute alles dafür tut zu missfallen. 
 
Mein Mann musste als Fotograf tätig werden. Ich find, für das erste Mal bei ner gemeinsamen Foto-Session ist es ganz gut geworden.
Ich werde nun versuchen, mich beim rums zu verlinken. Das hab ich vorher noch nie gemacht und bin mal gespannt, ob das klappt.
 
 
Schnitt:Pattydoo Jerseykleid Ella
Stoff: Sommersweat Märchenwald von Stoffberge in Peine
Verlinkt bei rums
 

 
 
 
 
 

Mittwoch, 20. September 2017

Pilze, Pilze, Pilze

Die Pilzezeit in in vollem Gange und es gibt neben den Champignons die man ja nun ganzjährig zu kaufen bekommt auch noch Pfifferlinge und andere Pilze. Ich habe mich bei meinem Spontan-Was-Will-Ich-Heute-Essen-Einkauf für ein paar Champignons und Pfifferlinge entschieden. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich Pfifferlinge leider nicht vertragen, was mich sehr geärgert hat, denn eigentlich liebe ich den tollen Geschmack dieser Sorte Pilze. Vor drei Jahren habe ich mich dann mal wieder dran gewagt, mit dem Ergebnis, dass wohl alles wieder tutti ist und mein Magen nicht mehr rumzicken muss. War vielleicht damals ein blöder Nebeneffekt der Pubertät, wer weiß das schon... Nebenbei  habe ich gestern noch den Rest Lauch verwertet, der von der Kürbissuppe übrig geblieben ist. Dann habe ich vor ein paar Monaten diese komischen griechischen Nudeln für mich entdeckt: Kritharaki. So toll...Normale Nudeln denken sich jetzt wahrscheinlich viele, aber neeeiiiin...die werden total toll schlonzig, einfach genial. Natürlich ersetzen sie nicht die italienische Pasta, aber für manche Gerichte sind sie sooooo toll. So ist auch gestern meine Wahl wieder darauf gefallen. Viel Soße darf natürlich auch nicht fehlen, ich bin ein kleiner Soßenfreak. Ein Essen, was auf Soße angelegt ist, muss mit viel Soße gemacht werden, sonst stresst mich das. Ich mag es gar nicht, mir Soße einteilen zu müssen, getreu nach dem Motto "Mehr Soße ist immer besser als weniger Soße". 

Griechische Nudeln mit Pilzen und Pfefferrahm
Zutaten:
etwa 350g Kritharaki (Griechische Nudeln)
400g Pfifferlinge
10 mittelgroße, braune Champignons
1/3 Stange Lauch
100 g durchwachsener Speck
200ml Kochsahne
150 ml Milch
Paprikapulver, mild
Pfeffer, Salz

Zubereitung:
1. Pfifferlinge waschen und putzen. Champignons waschen, putzen und halbieren oder vierteln. Lauch waschen und in feine Ringe schneiden. Speck entweder fertig gewürfelt kaufen oder fein würfeln.




2. Kritharaki in einen Topf geben und mit doppelt so viel Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen, Salz hinzufügen und Hitze reduzieren. Solange kochen, bis die Nudeln gar sind. Das Wasser sollte komplett verbraucht sein, Herd ausschalten.

3. Inzwischen Speck in einer Pfanne mit etwas Öl auslassen und leicht knusprig braten. Lauch dazugeben und mitbraten bis er leicht zerfällt, dann die Champignons dazugeben. Kräftig mit Pfeffer würzen. Zum Schluss die Pfifferlinge kurz mit anbraten und die ausgetretene Flüssigkeit leicht reduzieren.



4. Sahne und Milch zufügen und mit Salz abschmecken. Etwa 1,5 TL Paprikapulver dazugeben und nach Geschmack mit Pfeffer nachwürzen.


5. Pilz-Pfefferrahmsoße über die Nudeln geben, gut verrühren...fertig.

Mögt ihr auch so gerne Pilze und habt ihr Lieblingsrezepte? Berichtet doch mal...

Sonntag, 17. September 2017

Der ultimative Traumanzug

Sind wir mal ganz ehrlich... zu Hause am Wochenende laufen wir doch alle nicht durchgestyled durch die Gegend, oder? Bei mir ist das meistens so, dass ich, wenn ich nach Hause komme, meine Draußen-Klamotten ausziehe und mich in meine gemütlichen Schlumpfklamotten werfe. Die bestehen jetzt, da es wieder kälter wird, aus Jogginghose, Shirt und Hoodie-Jacke. Damit kann ich mich durch ein ganzes Wochenende muckeln. Das einzige, was mich immer daran stört, dass immer mal ein bisschen Rücken raus guckt, dieses Rumgezuppel mag ich nicht. Wie gut, dass das Label "Lotte und Ludwig" mit dem Traumanzug DIE Punktlandung schlechthin absolviert haben.
Meine Schwester hat ihn im Vorfeld liebevoll als Strampelanzug für Erwachsene betitelt. Kollegen haben mich schräg angeschaut, als ich von dem bevorstehenden Projekt erzählt habe; meine Mum hat sich vor Lachen nicht mehr einkriegen können. Jaaaaaa...zugegeben, es gibt sicherlich was hübscheres als einen Overall, zum Beispiel ein Spitzenkleid...aber wer will damit bitte zu Hause auf dem Sofa liegen!? Ich nicht. 
Meine Schwester war da exakt der gleichen Meinung, was nun in einem geschwisterlichen Nähwochenende gipfelte. In Vorbereitung auf dieses Event, haben wir uns vorher gemeinsam Stoff ausgesucht und in Hannover geshoppt. Damit das Teil auch wirklich kuschelig und warm ist, haben wir uns beide für Alpenfleece entschieden: Außen wie Seatshirtstoff, innen Fell - es ist göttlich sage ich euch.
Letzten Samstag war es dann endlich soweit. Der Sekt war kalt gestellt und Zwetschgenkuchen gebacken...es konnte losgehen. Meine Schwester kam mit meiner alten vererbten Nähmaschine, ausgedrucktem Schnitt und überquellender Vorfreude hier an. Zunächst haben wir uns an das Zuschneiden gemacht. Die Größenangaben passen übrigens wirklich hervorragend, auch das Einkürzen für meine Schwester war gut beschrieben. Allerdings empfielt es sich hier, weniger als angegeben einzukürzen.
Der Sekt durfte auch mit zugucken... Dann ging es ans Nähen. Wir haben uns beide für die überaus praktische Poklappe entschieden (der erste Overall bei dem man nicht komplett nackt auf dem Klo hocken muss, im Winter wirklich ein bahnbrechender Vorteil). Allerdings wollten wir beide das Gefummel an den Druckknöpfen nicht haben und haben uns deswegen für einen Reißverschluss entschieden. Dazu haben wir Endlosreißverschluss vernäht. Dafür haben wir an der Poklappe jeweils gute 2cm Nahtzugabe dazugerechnet. Beim Einnähen haben wir den Stoff etwas gedehnt, damit das hinterher nicht spannt - der dehnbare Reißverschluss wurde ja noch nicht erfunden... Das hat wirklich gut geklappt und trägt sich sehr angenehm.

Da der graue Stoff so ja gar kein Muster hat, konnten wir Zierstiche aufsetzen. Das haben wir an den Taschen und an der Mütze gemacht .

 Als Ösenverstärkung haben wir uns beide gegen Snappap entschieden, weil uns das für so ein kuscheliges Teil zu steif erschien. Stattdessen haben wir von dem Futter- und Bündchenstoff jeweils kleine Quadrate ausgeschnitten und diese mit Vlieseline verstärkt. 
Das findet sich dann auch nochmal an der Armapplikation wieder. Der Stoff war zu schön, um nur als Bündchen und Mützenfutter zu agieren. Der darf auch nochmal in Szene gesetz werden.

 Extra haben wir beide noch einen Zugluftstopper hinter den vorderen Reisverschluss genäht. Erstens trifft der Reißverschluss dann nicht direkt auf die Haut (brrrr...kalt) und zweitens zieht es nicht rein. Ist schnell gemacht und erfüllt seinen Zweck.
Tja, was soll ich sagen... Dieser Traumanzug hält was er verspricht. Er ist abolut gemütlich, sieht doch gar nicht so albern aus, wie viele erwartet haben und ist ein Must-Have für die kalte Jahreszeit. Ich kann sagen, dass das nicht mein letzter gewesen ist. Der trend geht definitiv zum Zweit-Traumanzug. Und auch im Nachgang finden weder die Kollegen, noch unsere Mum dieses Teil albern oder peinlich. Und mal ganz abgesehen von dem tollen Kleidungsstück, hatten wir beide ein schönes Wochenende, viel Spaß, gute Gespräche und...lecker Sekt...



Stoff: Stoffideen Hannover
Schnitt: Mein Traumanzug von Lotte und Ludwig

Herbstzeit - Suppenzeit

Ich bin ja ehrlich gesagt ein bisschen traurig, dass der Sommer schon wieder vorbei ist. So richtig Sommer hatten wir gefühlt leider nicht. Der Rasensprenger war in diesem Jahr nur zweimal an und durch gelaufen bin ich gar nicht, ganz anders als im letzten Jahr. Aber was soll's wir können es nicht ändern. Außerdem hat ja jede Jahreszeit ihr freundliches Gesicht. So auch gestern: Die Sonne schien und eingepackt in eine Jacke konnte man es draußen auch noch gut aushalten. Wenn die Blätter nun schon bunt gewesen wären, wäre das ein richtig goldener Herbsttag gewesen. Insgesamt kommt der Herbst mit Siebenmeilenstiefel auf uns zu. Morgens liegen die Felder im Nebel, der Sonnenaufgang rückt in immer weitere Ferne. Und kennt ihr den Duft von Herbst? Für mich ist er an manchen Tagen sehr deutlich wahrnehmbar

Für mich bedeutet der Beginn des Herbstes immer SUPPENZEIT! Ich liebe Suppen in jeglicher Form. Sie wärmen wunderbar durch, man kann sich mit seinem Schüsselchen schön auf's Sofa muckeln und muss nicht ordentlich am Tisch sitzen...herrlich. Eingeläutet haben wir die Suppenzeit gestern mit einer Kürbissuppe. Da mein Mann an sich gerne Suppe isst, aber einer Suppe ohne Einlage wenig abgewinnen kann, muss da immer noch ordentlich was rein. Aber das ist ja kein Problem. Beim Stöbern im heimischen Supermarkt ist uns einiges über den Weg und in den Einkaufswagen gelaufen, was in eine Kürbissuppe passen könnte. Sachen Wie Süßkartoffeln, Pfifferlinge und Hackfleisch. Herausgekommen ist ein großer Topf Suppe, von dem sicher noch etwas ins Gefrierfach wandert. Das mach ich übrigens generell sehr gerne: Auf Vorrat kochen. Da unser Gefrierschrank langsam aus allen Nähten platzt, werde ich mich demnächst mal mit dem Thema "Einkochen" beschäftigen. Vieles ist in größeren Mengen genausogut kochbar, wie in Kleinportionen. Manchmal hab ich einfach keine Lust zu kochen und freue mich, wenn ich irgendwo was leckeres finde, was bereits fertig ist und nur noch warm gemacht werden muss. Aber zurück zum Thema...
Für mich war die Kürbissuppe eine perfekte Herbstsuppe. Ein bisschen scharf, ein bisschen süß und durch die verschiedenen Zutaten ein geschmackliches Potpourri. 

Kürbissuppe mit Einlage

Zutaten:
1 großer Hokkaido
4 Kartoffeln
1 mittelgroße Süßkartoffel
400 g Pfifferlinge
400 g Hackfleisch halb/halb
1/2 Stange Lauch
1/2 Orange
1 rote Zwiebel
3 Knoblauchzehen
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 Dose Kokosmilch 
Rosenpaprikapulver
Paprikapulver edelsüß
Currypulver
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
1. Hokkaido entkernen und 3/4 davon in etwa gleichgroße Stücke schneiden und in einen großen Topf geben. Kartoffeln schälen, stückeln und dazugeben. Zwiebel und Knoblauch in feine Würfel schneiden, Ingwer fein hacken, alles dazugeben. Die halbe Orange filetieren und die Stücke mit in den Topf geben. Kokosmilch angießen und mit Wasser auffüllen, sodass alles fast bedeckt ist. Zum Kochen bringen und Salz dazugeben.


2. in der Zwischenzeit den restlichen Kürbis in kleine Stücke schneiden. Süßkartoffel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden. Pfifferlinge waschen und putzen, ggf. noch etwas klein schneiden. Lauch in Ringe schneiden. Das Hackfleisch in einer Pfanne scharf anbraten. Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Rosenpaprika, mildem Paprika und Currypulver gut würzen, das soll später noch Geschmack an die Suppe abgeben, also lieber etwas "über"würzen.


3. Sobald der Kürbis und die Kartoffeln gar sind, die Suppe mit dem Zauberstab fein pürieren, bis keine Stücke mehr drin sind. Danach alle restlichen Zutaten, bis auf das Hackfleisch, dazugeben und die Suppe zum Kochen bringen. Hitze leicht reduzieren und köcheln lassen, bis Kürbis und Süßkartoffel gar sind.


 4. Zum Schluss kommt das Hackfleisch in die Suppe. Gut verrühren und nun mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!

Berichtet doch mal von euren Suppenexperimenten. Gibt es irgendwelche Suppen, die ihr nur im Herbst/Winter esst?

Ich wünsche euch einen schönen Herbststonntag, macht was schönes :-)